Eigenartig

Eigenartig - die Skulptur für Queer Art Marburg vom Kulturamt

Die Künstlerin Hasret Sahin adressiert mit ihrer Kunst die Transformation des Wortes "queer". Der Begriff wurde ursprünglich als Schimpfwort in den USA verwendet, ähnlich, wie das Wort "schwul" im Deutschen. Die ursprüngliche Bedeutung von "gefälscht, sonderbar, eigenartig, fragwürdig, suspekt, verrückt" veränderte sich im Deutschen zu einer Konnotation zu "pervers" oder "schwul“.

Als ein Akt des Empowerments wurde das Wort positiv verstärkt und in ein trotziges Wort umgedeutet, ein gesellschaftlicher Reclaiming-Prozess der Ende der 1980er und Anfang der '90er stattfand. Heute kommt es auf den Kontext und die gefragte Person an, welche Bedeutung „queer“ trägt, es gibt eine Million gegensätzlicher Bedeutungen. Manche sehen es immer noch als herabwürdigende Beleidigung an, andere wiederum sind sehr stolz darauf. 

Sahins Skulptur "Eigenartig" greift die ursprüngliche Bedeutung von queer auf, während die Farbigkeit die Vielfalt der Gesellschaft wiederspiegelt: Von der Künstlerin recycelter Plastikmüll formt eine riesige und farbenfrohe Skulptur, die v.a. aus Styropor, alten CDs, und noch so vielen interessanten Fundstücken mehr besteht.

"Die Skulptur 'Eigenartig' provoziert, ähnlich, wie queer verschiedene Reaktionen auslöst: schön, seltsam, lustig, abstrakt, anders und vieles mehr", betont Hasret Sahin.